und die Entstehung der Alexander-Technik
Frederick Matthias Alexander wurde 1869 in Wynyard (Tasmanien, Australien) als ältester von zehn Geschwistern geboren.
Aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes, aber auch wegen seines ungestümen Temperaments, seines unentwegten Nachfragens und In-Frage-Stellens konnte er nicht mehr am normalen Schulunterricht teilnehmen, wurde von der Schule genommen und erhielt Privatunterricht.
Mit 17 Jahren verließ Alexander sein Elternhaus und zog in die kleine Bergbaustadt Waratah. Er verdiente zunächst sein Geld mit Büroarbeiten und verbrachte seine Freizeit mit Pferderennen, Schauspielerei und Geigenunterricht.
Die Schauspielerei gewann mehr und mehr an Bedeutung in seinem Leben. Seine große Liebe galt den Werken Shakespeares. 1889 ging er nach Melbourne, wo er Unterricht in Schauspiel- und Vortragskunst nahm, erste Solo-Recitals gab, mit großem Erfolg. und schließlich seine eigene Theatertruppe gründete.
Trotz seiner Erfolge hatte er immer wieder mit Stimm- und Atemproblemen zu kämpfen, die schließlich so massiv wurden, dass er nicht mehr auftreten konnte. Er konsultierte verschiedenste Ärzte, die ihm aber nicht ausreichend helfen konnten. So sah er seine einzige Chance darin, das Problem selbst zu lösen, nachdem er erkannt hatte, dass nicht seine Stimmorgane die Probleme bereiteten, sondern er selbst in der Art und Weise, wie er sie benutzte. Es begann ein jahrelanges unermüdliches Experimentieren und Selbstbeobachten, wodurch er es schließlich tatsächlich schaffte, seine Probleme zu überwinden.
Er kündigte seinen Bürojob, um sich ganz dem Theater hingeben zu können und verdiente nun sein Geld ausschließlich als Rezitator und Lehrer. F.M. bekam wieder großartige Kritiken, wurde viel gelobt für seine Vielseitigkeit und seine ausdrucksvolle Stimme.
Sein Interesse an der Weitergabe seines Könnens und seiner Entdeckungen stieg stetig. Denn was Alexander zunächst für die ganz persönliche Lösung seines ganz persönlichen Problems gehalten hatte, stellte sich zunehmend als allgemeingültig heraus, und so konnte er die Erfahrungen seiner Arbeit an sich selbst auch in seinen Unterricht einbringen und weiterentwickeln bis zu dem, was wir heute unter Alexander-Technik verstehen.
Er unterrichtete und lebte in Sydney (1900-1904), London (1904-1914) und New York (1914-1924).
Alexander legte immer großen Wert auf eine natürliche ungekünstelte Darstellung und Sprechweise. Die Schwerpunkte seiner Methode veränderten sich im Laufe der Zeit: vom Umgang mit der Stimme, Atmung, Kinaesthetik, Bewusstsein, bis hin zum Gebrauch des gesamten Selbst (in jeglicher Aktivität).
Zurück in London gründete er 1927 eine private Grundschule („Little School“), in der neben dem üblichen Lehrplan seine Methode und Prinzipien unterrichtet wurden.
1930 startete er seine erste Ausbildungsklasse für Lehrer der Alexander-Technik in London.
Im Alter von 79 Jahren erlitt er einen Schlaganfall, erholte sich aber innerhalb eines Jahres recht gut davon, nicht zuletzt dank seiner Methode.
Bis kurz vor seinem Tod 1955 unterrichtete er täglich eine große Anzahl von Schülern.
Inzwischen unterrichten weltweit mehr als 3000 Lehrer die Alexander-Technik.
Seine Entdeckungen hat er in 4 Büchern beschrieben:
* Man’s Supreme Inheritance (Des Menschen höchstes Erbe), 1910
* Constructive Conscious Control of the Individual (Konstruktive bewußte Steuerung des Individuums),1923
* The Use of the Self (Der Gebrauch des Selbst), 1932
* The Universal Constant in Living (Die universelle Konstante im Leben), 1940
Photograph of F. M. Alexander © 2014, The Society of Teachers of the Alexander Technique, London